Zielnetz mit Anpassung an die Geografie

Im letzten Schritt der Netzentwicklung wurde ein an die Geografie angepasstes Zielnetz erstellt.

Ziel war es hierbei, möglichst direkte Verbindungen unter bestmöglicher Berücksichtigung von Geografie, Topografie sowie der Einbindung der Netzverknüpfungspunkte (Netzanschlüsse) zu erstellen.

Weitere Kriterien waren die ökonomische und ökologische Optimierung des Netzes. So wurden auf nicht wenigen Ortsverbindungen bestehende, gut ausgebaute Wirtschaftswegteile im Korridor von klassifizierten Straßen in die Vorschlagsrouten integriert. Dadurch konnten die kostenaufwendigen Neubaustrecken minimiert werden. Auch die Flächenversiegelung wurde dadurch minimiert.

Aufgrund der lebendigen, bewegten Topografie des Planungsraumes war die bedarfsgerechte Netzplanung eine anspruchsvolle und nicht immer einfache Aufgabe. So nutzen die überregionalen Radverkehrsverbindungen oft Verkehrskorridore des KFZ-Verkehrs, da diese bereits optimiert hinsichtlich der Steigungen in die Landschaft gelegt wurden.

Bild: Bildschirmausdruck aus der digitalen Karte des Netzkonzepts unter www.rvk.lk-kassel.radinformation.de: Das Wunschliniennetz der Kategorie II ist eingeblendet. Das Zielnetz der Kategorien II und III ist unterlegt. Die Wunschlinie der Verbindung Wolfhagen ↔ KS-Wilhelmshöhe bzw. KS-Mitte verläuft direkt über den Hohen Habichtswald.

Für die klarere Darstellung der Topografie des bereits gezeigten Kartenausschnitts ein Bildschirm- ausdruck aus der Bearbeitungsebene im Geoinformationssystem. Die blauen Mittelzentrumsverbindungen umgehen hier den westlich des Kasseler Beckens gelegenen Hohen Habichtswald. Die Mittelzentrumsverbindung Wolfhagen ↔ KS-Mitte bzw. KS-Wilhelmshöhe nutzt den Dörnbergpass nördlich des Gebirges im Korridor der B 251. Die überregionale Verbindung Wolfhagen / Korbach ↔ Baunatal verläuft im Süden über die Hoofer Pforte, die ebenfalls von der A 44 bzw. der L 3215 genutzt wird.

Bild 3.7: Bearbeitungsebene im Geoinformationssystem (GIS): Zielnetz der Kategorie II - Mittelzentrumsnetz mit Anpassung an die Topografie bzw. Geografie. Das blaue Zielnetz verbindet die rot markierten Mittelzentren.

Bild: Beispiel für Netzoptimierung: Vorschlag für Y-Verbindung auf den Ortsverbindungen Nothfelden ↔ Niederelsungen/Oberelsungen: Durch die Nutzung von vorhandenen Wirtschaftswegen und der Y-Führung konnte gegenüber zwei separaten, straßenbegleitenden Radwegen die Länge der Neubaustrecken auf etwa die Hälfte reduziert werden. Da die Routen abseits der Landesstraßen durch die offene Feldgemarkung führen, ist diese Lösung auch vom Aspekt der sozialen Sicherheit her noch akzeptabel.