Abschnitte

Bestandsaufnahme Radtourismus

In diesem Abschnitt wird der Bestand der touristischen Radwanderrouten textlich skizziert. Die Trassenverläufe können unter www.rvk.lk-kassel.radinformation.de eingesehen werden:

Bild: Routenauswahl der touristischen Strecken im digitalen Konzept. Hier wurde der Märchenlandradrundweg bei Burguffeln gewählt: blau ist die Bestandsroute, rot sind Änderungsvorschläge.
Image Touristische_Radrouten_Auswahl

Zum besseren Verständnis werden kreisübergreifende Routen zum Teil auch außerhalb des Planungsraums dargestellt.

Allgemein lässt sich feststellen, dass einige der radtouristischen Routen stark mängelbehaftet sind. Für Einzelmängel bitte in der digitalen Karte unbedingt auch die Massnahmenebene lesen. Hier finden sich die Einzelaufnahmen der Vorortsaufnahme. In dieser Ebene werden die Maßnahmen an radtouristischen Routen mit behandelt.

Im Text wurden zum Teil ausgewählte Analysepunkte mit Maßnahmennummer angegeben. Diese Punkte lassen sich über die Suchfunktion finden.

Spezielle Themenangebote wie z. B. Routen bzw. Netze für das Mountainbiking wurden im Rahmen dieser Facharbeit mit Schwerpunkt Alltagsradverkehr nicht betrachtet bzw. erörtert. Sollen hier in Zukunft Angebote im Planungsraum entstehen, sind eigene Fachkonzepte erforderlich.

Diemel-Radweg

Bild 2.14: Entspannungsbank mit Diemelblick an der Friedenseiche in Lamerden.
Image LIE_30_IMG_4865_lamerden-diemel-rastplatz-liege

Obwohl die Route nur 110 km lang ist, wird sie hier trotzdem als Radfernweg eingestuft, da zwei Übernachtungen sinnvoll sind. Ferner besitzt die Strecke eine überregionale Verbindungsfunktion. Etwa 35 km der Strecke verlaufen im Landkreis Kassel. Das radtouristische Potential der Route wird aktuell noch nicht ausgeschöpft.

Bild 2.16: Tunnelblick im Carlsbahntunnel:. Bild: Dirk Schmidt 09-2014
Image Carlsbahntunnel_mit_bodennaher_beleuchtung_ds_12_09_2014

2016 wurden Schritte für eine bessere Vermarktung der Route unternommen: Die Strecke besitzt jetzt eine FGSV-konforme, routenbezogene Wegweisung mit neuem Routenlogo. Diese war Voraussetzung für eine erfolgreiche ADFC-Zertifizierung. Seit 2016 darf die Route mit 4 ADFC-Sternen werben (HNA.DE vom 13. Dezember 2016: Auszeichnung: Diemelradweg hat nun vier Sterne). Mit der neuen Wegweisung wurden zum Entspannen an drei Stellen attraktive Sofa- bänke aufgestellt. Ferner entstand nördlich Wülmersen auf Gebiet der Stadt Bad Karlshafen ein neuer Rastplatz.

Bild: Blick in den Treppenweg zum Südportal des Carlsbahntunnels: Mit Kinderanhänger im Prinzip nicht schiebbar. Bild: Dirk Schmidt 09-2014
Image Eroeffnung_Carlsbahntunnel_Treppenweg_zum_Suedportal_bild_ds_12_09_2014

Im Herbst 2014 wurde der Carlsbahntunnel (auch Deiseler Tunnel genannt) für den Rad- und Fußverkehr frei gegeben. Mit der Öffnung des Tunnels musste bisher auf das Streckenstück auf dem Bahndamm im Naturschutzgebiet verzichtet werden (TRE_11). Die Entscheidung, den Lückenschluss nicht zu genehmigen, wurde im Vorfeld der Tunnelöffnung politisch kontrovers diskutiert. Das Bauwerk kann so vom heutigen Diemelradweg nur über einen längeren Treppenweg mit Fahrradschiebepfad durchfahren werden. Der Tunnel selbst ist vom 1. April bis 31. Oktober geöffnet. Im Winter wird das Bauwerk als Fledermausquartier bereit gehalten. Die vorhandene Tunnelumfahrung besitzt einen steileren Hanghügel. Die steilere Nordrampe des Hügels verläuft über einen öfter ausgewaschenen Schotterweg. Für ungeübtere Radfahrer besteht hier unter Umständen Sturzgefahr. Mit dem Lückenschluss auf dem Bahndamm wären der Treppenweg bzw. der Hanghügel obsolet.

Hinsichtlich der Oberfläche besteht unterhalb von Trendelburg Optimierungsbedarf. Hier gibt es aktuell auf längeren Strecken nur eine Schotteroberfläche. Ferner fehlt hier im Tal eine alltagstaugliche Radverkehrsverbindung. Weiteres dazu siehe Kapitel Maßnahmenkatalog.

Hessischer Radfernweg „Fulda-Radweg R1“

Bild: R1 an der Landesgrenze vor Hann Münden. Hier findet sich beispielsweise eine der engen Radwegbrücken mit problematischen Geländerstößen. Jemand hat die Gefahrenstelle vorbildlicherweise etwas rot markiert. Das ist für die Radverkehrssicherheit natürlich nicht ausreichend. Hier ist der Baulastträger gefordert, Abhilfe zu schaffen. Weiteres Problem der Holzbrücken: rutschige Fahrbahn bei Nässe. Hierfür wurden Warnschilder aufgestellt (Maßnahme FUT_43)
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Der hessische Radfernweg Fulda-Radweg R1 trifft bei Guntershausen auf das Kreisgebiet und begleitet Fulda und Weser bis nach Bad Karlshafen. 30.000 Radtouristen nutzen jährlich den Flussradweg.[8] Diese Route ist damit die mit Abstand wichtigste touristische Radroute im Kreis.

Die bekannte „Problemstrecke“ des R 1 zwischen Kassel-Wolfsanger Fuldatal-Simmershausen gehört seit Herbst 2016 der Vergangenheit an.

5 km des Lückenschlusses auf Kasseler Stadtgebiet wurden im Sommer 2015 auf 3 m Breite in Asphalt ausgebaut. Diese Maßnahme war mit Kosten von zwei Millionen verbunden. Davon förderte das Land Hessen 1,35 Millionen .[8]

Die restlichen 2,5 km im Planungsraum (Gemeindegebiet Fuldatal) wurden bis Herbst 2016 in 3 m Asphalt hergerichtet. Die Gesamtkosten dieser Maßnahme betrugen 735.000 . 35.000 der Planungskosten in Höhe von 108.000 trägt der Landkreis Kassel. Die Baukosten direkt schlugen mit 637.000 zu Buche. Davon fördert das Land Hessen 80%. 35.000 der Planungskosten in Höhe von 108.000 trug der Landkreis Kassel. Die Gemeinde Fuldatal trägt 198.400 der Gesamtkosten.[6]

Im weiteren Verlauf des Fuldaradwegs bis zur Landesgrenze nach Niedersachen besitzt die Strecke unterhalb von Wahnhausen teilweise nur Breiten von maximal 1,8 m. Hier kommt es im Begegnungsverkehr und bei Überholungen des Radverkehrs untereinander bereits heute öfter zu brenzligen Situationen. Das trifft auch auf Begegnungen mit dem Fußverkehr zu. Gefährlich sind vor allem auch mehrere enge Holzbrücken mit problematischen Geländerstößen. Mit der voraussichtlich weiter steigenden Popularität des R1 durch das neue Ausbaustück werden sich diese Probleme wahrscheinlich verschärfen.

Auf dem R 1 im Wesertal gibt es weniger Breitenprobleme, aber auch hier finden sich einige Radwegbrücken mit problematischen Geländerstößen.

Hinsichtlich der Rastplätze fehlen vor allem wettergeschützte Rastmöglichkeiten. Rastplätze mit offenen Bänken finden sich dagegen öfter (weiteres siehe Maßnahmenkatalog).

offizielle Routenseite zum Fulda-Radweg R1: www.fuldaradweg-r1.de

Bild: Eines der Warnschilder mit Warnung vor Rutschgefahr. Das Problem sollte langfristig mit einem Streckenausbau durch eine Betonbrücke gelöst werden (Maßnahme FUT_43).
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Hessischer Radfernweg R4

Der R 4 ist mit 415 km der längste der neun hessischen Radwanderrouten auf Landesebene. Er beginnt in Bad Karlshafen an der Weser und führt nach Hirschhorn am Neckar. Die Strecke wird auch als Nord-Süd-Route bezeichnet und unter dem Motto „Von Dornröschen zu den Nibelungen“ vermarktet. Der nördlichste Abschnitt der Route durchläuft den Landkreis Kassel von seinem Beginn in Bad Karlshafen über Trendelburg, Hofgeismar, Zierenberg, Wolfhagen bis nach Naumburg. Ab hier geht es entlang des Elbetals bis nach Fritzlar.

Der R 4 erfüllt innerhalb des Landkreises Kassel nicht die an eine radtourististische Route anzulegenden Qualitätskriterien. Er kann nicht als durchgehend familientauglich bezeichnet werden, lediglich auf isolierten Abschnitten verdient er dieses Attribut. Die Strecke ist bisher wohlweislich keinem Zertifizierungsverfahren nach ADFC-Kriterien unterzogen worden.

Tatsache ist, dass der Radverkehr auf dem R 4 außerorts über weite Strecken ungesichert auf der Fahrbahn von Hauptverkehrsstraßen geführt wird. Gleichwohl wäre eine sicherere und touristisch attraktivere Routenführung im Umfeld oftmals möglich.

Auf insgesamt ca. 87 km verläuft die Radroute innerhalb des Landkreises. Ungesicherte Radverkehrsführungen auf der Fahrbahn von Hauptverkehrsstraßen sind schwerpunktmäßig im Südteil des Kreises zu finden. Auf knapp einem Drittel der Landkreisstrecke muss sich der Radverkehr damit begnügen. Fahrbahnführungen existieren zwischen Niedermeiser und Zierenberg (ca. 13 km Länge), Gut Bodenhausen und Wenigenhasungen (ca. 4 km Länge), Wenigenhasungen und Wolfhagen (ca. 6 km Länge), Ippinghausen (ca. 0,2 km Länge), Altendorf und Gemarkungsgrenze Fritzlar-Züschen (ca. 5 km Länge).

Als Qualitätsmerkmal für Radwanderrouten sollte allgemein gelten, dass Radfahrer nur ausnahmsweise und auf lediglich gering belasteten Landstraßen (nach Autorensicht maximal dreistelliger KFZ-Verkehr pro Tag) auf kurzen Wegabschnitten die Fahrbahn benutzen müssen.

Als hochbedenklich eingeschätzt wird die Radverkehrsführung außerorts auf Fahrbahnen von Hauptverkehrsstraßen zwischen Niedermeiser und Obermeiser sowie zwischen Habichtswald-Gut Bodenhausen und Wenigenhasungen.

Der erstgenannte Abschnitt zwischen Niedermeiser und Obermeiser (Maßnahme CAL_7; L 3211, DTV grob geschätzt 2.000 bis 3.000 Kfz / 24 h) ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h zugelassen und es gibt eine hochgefährliche unübersichtliche Straßenführung vor der südlichen Ortseinfahrt von Niedermeiser.

Der weitere Abschnitt (Maßnahme ZIE_17; L 3220 / L 3390, DTV ca. 3.400 bzw. geschätzt 2.000 Kfz / 24 h) betrifft die Verbindung zwischen Gut Bodenhausen und Wenigenhasungen. Gefährlich für Radfahrer sind die unübersichtlichen Kurven bei Gut Bodenhausen sowie die starken Anstiege bis zur Kammhöhe bei Burghasungen, wo schiebende Radfahrer von Kfz schon mal mit über 100 km/h überholt werden.

Auf etwa 19 km wird der Radverkehr auf Wegen mit wassergebundener Oberfläche unterschiedlicher Qualität geführt, dies entspricht gut einem Fünftel der Landkreisstrecke. Neben einer bedingten Sturzgefahr (im Gefälle und in Kurven) ist vor allem der geringe Fahrkomfort für eine Beurteilung ausschlaggebend. Nach Möglichkeit sollten wassergebundene Streckenabschnitte eine befestigte Oberfläche erhalten. Wenn dies beispielsweise aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht möglich sein sollte, muss aber der Fahrbahnbelag regelmäßig instand gehalten werden.

Am Tunnel Deisel, der erfreulicherweise jüngst für den Radverkehr freigegeben und mit einer wassergebundenen Wegeoberfläche versehen wurde, sollte aber nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten gesucht werden, z. B. Aufhebung der Wintersperre (s. Tunnel „‘Großes Schlitzohr“‘ am Mosel-Maare-Weg in der Eifel) und Ausbau des östlich anschließenden Wegs auf dem ehemaligen Bahndamm im NSG „‘Holzapetal“‘.

Sicherheitsbedenken bestehen bei vielen Ortsdurchfahrten, auf denen in der Regel Höchstgeschwindigkeiten von 50 km/h zugelassen sind, insbesondere bei Linksabbiegevorgängen des Radverkehrs. Auch straßenbegleitende, nicht normgerecht ausgeführte Radverkehrsanlagen können hier zu einer hohen Gefährdung des Radverkehrs führen (Bahnhof- / Brunnenstraße in Hofgeismar, Kasseler Straße in Ehlen, Kurfürstenstraße in Wolfhagen).

Bild: Landschaftlich attraktiv, aber besonders für Anfänger aufgrund einer gröberen Schotteroberfläche nicht ganz einfach zu fahren: Der R4 zwischen Naumburg und Elbenberg. Im Bild der Blick vom steilen Schotterhügel Richtung Naumburg und Weidelsburg. Der R4 besitzt hier auch Relevanz als Alltagsverbindung zwischen Elbenberg und Naumburg. Der derzeitige Zustand ist hier auch nicht alltagstauglich (Maßnahme NAU_4).
Image R_4_naumburg_elberberg_blick_vom_huegel_ds_wv_11_04_2011

Die Sinnhaftigkeit der Gesamtwegeführung des R 4 war nicht Inhalt der aktuellen Betrachtung. Es wurde einzig der Zustand des Wegs im Landkreis untersucht. Seit Bestehen der Themenroute sind, nach Wissen der Autoren, im Planungsraum keine größeren Trassenumlegungen geplant oder umgesetzt worden.

Es ist an der Zeit, offen abzuwägen, ob partielle Routenumlegungen nicht sinnvoller sein könnten, als weiterhin an einmal festgelegten, nicht nutzergerechten Trassierungen festzuhalten. Ein gutes Beispiel dafür wäre der Abschnitt des R 4 im Warmetal zwischen Obermeiser und Zierenberg:

Eine Radverkehrsführung abseits der Fahrbahn der L 3211 (Strecke Maßnahme ZIE_5) hat sich bisher immer an den Interessen der anliegenden Grundeigentümer zerschlagen.

Weiteres zum Thema Neutrassierung siehe R4 im Maßnahmenkatalog.

Herkules-Wartburg-Radwanderweg

Die Route verbindet auf 110 km den Herkules mit der Wartburg bei Eisenach. Zusätzlich zur Direktverbindung von Kassel nach Eisenach gibt es noch eine Schleife über den Werraradweg, die die Direktroute bei Creuzburg verlässt und der Werra bis Witzenhausen folgt. Von hier gibt es durch das Gelstertal eine Spange zurück zur Direktroute nach Hessisch-Lichtenau.

Damit besitzt das radtouristische Produkt eine Gesamtlänge von 215 km. Die direkte Strecke beginnt oben am Herkules auf dem Gebiet der Stadt Kassel. Hier hängt die Route beschilderungstechnisch Richtung Landkreis Kassel komplett in der Luft.

Der alte Asphalt des Kutschweges hat sich mittlerweile zu einer extrem holprigen MTB-Piste gewandelt. Dieses Problemstück liegt nicht im Gebiet des Landkreises Kassel. Es soll hier allerdings Erwähnung finden, da es sich um ein bedeutsames Oberflächenproblem der Route handelt (KS_39).

Zwischen Kaufungen-Papierfabrik und Helsa-Eschenstruh führt die Route schließlich auf 16 km durch den Landkreis Kassel.

Die Strecke ist seit 2012 im Kreisgebiet Teil des Radwegweisungsnetzes. Zusätzlich hängen noch die Zwischenwegweiser der Route, die schon vor 2012 vorhanden waren. Streckenbezogene Mängel im Routenverlauf siehe Karte im digitalen Konzept. offizielle Routenseite

Klostergartenroute

Die Initiative zur Einrichtung der 185 km langen Klostergartenroute geht auf nordrheinwestfälische Aktivitäten u.a. im Nachbarkreis Höxter zurück. Als thematische Ringroute verbindet die Strecke Klostergärten. Im Landkreis Kassel ist die Route auf dem Unteren Diemelradweg im Abschnitt Deisel – Landesgrenze NRW Bad Karlshafen am Weser-Radweg zu Gast. Es wurden in der neuen Vollwegweisung des Diemelradwegs gut sichtbare Logos installiert. offizielle Informationen auf der Kulturland.org (Seite der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter mbH)

Eder-Radweg

Ein kurzes Stück von 500 m des 2012 neu eröffneten Ederradwegabschnitts Guntershausen - Grifte gehört zum Landkreis Kassel. Deshalb ist der Eder-Radweg der Vollständigkeit halber hier gelistet.

Regionalrouten

Kommunale Runden / lokale, radtouristische Routen

Die kommunalen Runden bzw. lokalen, radtouristischen Routen werden nur der Vollständigkeit halber hier gelistet. Eine Betrachtung im Maßnahmenkatalog erfolgt nicht, da es sich hier um eine Radverkehrskonzeption auf Kreisebene handelt.

Übersicht über die Radwandertouren im Raum Hofgeismar/ Trendelburg:

Bild: Gesehen am Bahnhof Hümme: Informationstafel zu den lokalen, radtouristischen Routen rund um Hofgeismar; Bild: Dirk Schmidt 08-2017
Image Hofgeismar_radrundtouren_tafel

Fahrradfreundliche Beherbergungsbetriebe

Im ADFC-Projekt „Bett&Bike" für fahrradfreundliche Beherbergungsbetriebe gibt es laut Karte im ADFC-Tourenportal 25 Betriebe im Planungsraum (Stand 12-11-2014):

Weitere Informationen siehe auch (www.bettundbike.de) .

Im Raum Reinhardswald arbeiten ferner Beherbergungsbetriebe im „Fahrradpool Weser-Diemel" zusammen. Man betreibt gemeinsam eine Leihfahrradflotte und bietet Pauschalen für Radaufenthalte an (www.fahrradpool.de)

Überregionale Vermarktung des Planungsraumes im Rahmen der GrimmHeimat NordHessen

Das Regionalmanagement Nordhessen vermarktet die Region im Tourismus überregional. Die Aktivitäten wurden unter der touristischen Dachmarke GrimmHeimat NordHessen gebündelt.

Die Übersichtsseite zum Radwandern ist unter www.nordhessen.de → Themen → Rad & Mountainbike zu finden. Hier kann u. a. die Broschüre Märchenhafte Erfahrungen in der Grimmheimat Nordhessen - Radtouren als PDF-Datei heruntergeladen werden (Stand laut Impressum 06-2015).

In der Broschüre werden verschiedene Radwanderrouten der Region kurz vorgestellt. Eine kartografische Übersicht dieser Routen findet sich auf den Seiten 24 /25 als Radweg-Karte. Für Routen mit Anteil am Planungsraum sind dies Fulda-, Weser-, und Diemelradweg.

Ferner ist der Hessencourrier-Radweg im Heft gelistet. Warum allerdings gerade diese stark mangelbehaftete Route für die überregionale Vermarktung ausgewählt wurde, ist für die Autoren unverständlich. Weil evtl. als Alleinstellungsmerkmal an einem Fahrtag alle vier Wochen eine Dampflok mit Fahrradtransport parallel zur Radroute verkehrt? Zudem hat die Radwanderroute im aktuellen Verlauf wenig Kontakt zum Streckenlauf der Museumsbahn. In der Broschüre findet sich im Routeneintrag ferner eine Abbildung, die mit der Museumsbahn Hessencourrier wenig gemeinsam hat: Es wurde die Achse des Bergparks Wilhelmshöhe abgebildet.

Warum der dagegen qualitativ bessere Märchenland-Radrundweg rund um den Reinhardswald nicht im Heft vertreten ist, überrascht die Autoren. Mit 100 km Länge wäre diese recht gut ausgeschilderte Route z. B. für eine Zweitages-Wochenendtour oder sogar für ein verlängertes Wochenende sehr viel besser für eine überregionale Vermarktung geeignet.

Sonst fehlt in der Radwegkarte leider ebenfalls eine Darstellung der Hessischen Radfernwege. Warum diese hier nicht dargestellt werden, entzieht sich der Kenntnis der Autoren. Die neue GeoRadroute Ruhr-Eder findet sich übrigens ebenfalls nicht in der Übersichtsskizze. Ferner besitzt die Broschüre viele Abbildungen, aber im Vergleich dazu leider recht wenig Informationen zu den beworbenen Routen. Die gesamte Radwanderbroschüre ist, wie schon alleine die Radweg-Karte, nach Fachsicht der Autoren optimierbar.

Der Inhalt der Broschüre zeigt auch, was in der Region für den Radtourismus fehlt: Nämlich ein konzeptionell über Kreisgrenzen entwickeltes, radtouristisches Grundnetz, um den Radtourismus auch in die Fläche abseits der bekannten Flussrouten zu bringen. Dieses könnte regional in Abstimmung zum fehlenden Radverkehrsnetz Hessen entwickelt werden.

Neben der bereits erläuterten Broschüre gibt es noch vertiefende, digitale Einzelseiten zu den in der Broschüre vorgestellten Routen. Ferner findet sich noch ein externes, digitales Portal mit regionalen Inhalten. Die vertiefenden Routeninformationen sowie die radtouristischen Inhalte unter alpregio.outdooractive.com wurden von den Autoren aus Zeitgründen nicht näher begutachtet.

Warum die Grimmheimat auf untergeordnete Vermarktungsangebote (wie z. B. die Werra-Fulda-Radrundtour auf www.werratal-tourismus.de) nicht verweist, ist unklar. Dies zeigt ebenfalls die Ausbaufähigkeit der radtouristischen Vermarktung auf Regionalebene. Für eine fachliche Überarbeitung der Radwanderbroschüre stehen die Autoren gerne zur Verfügung.

Radtouristische Vermarktung des Planungsraumes durch den ADFC

Für den Planungsraum gibt der Auftraggeber die ADFC-Regionalkarte Kassel / Nordhessen mit heraus. Das Kartenwerk umfasst neben 95 % des Landkreises Kassel auch mehr als dreiviertel der Region Nordhessen.

Bild 2.21: Titel der ADFC-Regionalkarte "Kassel / Nordhessen" 1:75.000 (5. Auflage 2017)
Image Titel_ADFC_Regionalkarte_Kassel_Nordhessen_gross_300dpi
Bild 2.22: Blattschnitt der 5. Auflage 2017 unter ISBN 978-3-87073-780-1
Image RK_Kassel_Nordhessen_Blattschnitt_2017

Die Radwanderkarte wurde 1997 das erste Mal als Radwanderkarte Kassel und Umgebung vom örtlichen ADFC und dem Bielefelder Verlag herausgegeben. Die Kartenserie der ADFC-Regionalkarten besitzt deutschlandweit mehr als 50 Titel.

2017 erschien die 5. Auflage des Kartenwerks mit optimiertem Blattschnitt für die Region Nordhessen. Die ADFC-Aktiven bringen ihr Wissen von vor Ort in das Kartenwerk ein. Kartenkoordinator des Blattes Kassel / Nordhessen ist Dirk Schmidt.

Nach mehreren Kartenerweiterungen 2009, 2014 und 2017 werden jetzt 3/4 der Region Nordhessen dargestellt. Das Blatt stellt jetzt, soweit es das zur Verfügung stehende Kartenformat ermöglicht, die überregionalen Radwanderstrecken von Fulda, Werra, Weser, Diemel, Eder und Schwalm umfangreich dar.